Dienstag, 14. April 2020

Rückblick auf 1975

Rückblick:
Der Autor dieses Blocks kann auf eine 50 jährige Berufstätigkeit zurückblicken.
Bereits 1975 bekam er es in seiner neuen Heimat im Münsterland mit Gutachtern zu tun.
Damals war er als junger Berufsanfänger, frisch von der Dortmunder Uni kommend,  als Betriebsleiter der Parkettfabrik Volpert in Nottuln angefangen.
Der Chef, Herr Volpert, produzierte dort Hirnholzpflaster, eigene und externe Verlegekolonnen verlegten das Plaster bundesweit in Schulen, Turnhallen, Gaststätten und Kirchen.
Der Chef in seinem Fach ein Genie, war aber leider fast blind, weshalb er eigentlich neue Augen brauchte.
Diese Augen waren die Augen des Autors.
Zusammen fuhren sie auf jeder Holzbearbeitungs - Messe, auch regel,ässig auf die Hannover Messe, um dort die neusten Innovationen mitzubekommen.

Im Betrieb in Nottuln tüftelten sie dann zusammen an neuen Parkettsorten; das was man heute als Laminat in jedem Baumarkt finden kann hatte damals in dieser Zeit seinen Ursprung.

Ein Mitbewerber war schon damals Haro in Bayern.
Was heute kaum jemand glaubt: Die Hauptschwierigkeit bei der Herstellung der neuen Parkettdielen bestand damals darin, diese gerade aus der Maschine zu bekommen.
Durch die verwendeten verschiedenen Furnierschichten auf dem ebenfalls aus Holz bestehenden Trägermaterial kamen die Dinger monatelang krumm aus der Produktion. 

Es gab somit auch viel Abfall.


Der Zufall wollte es, dass die Fa.Hinterding aus Emsdetten damals sogenannte Kaminheizkessel baute. Das waren Heizkessel, die man in die in den Bauernhäusern üblichen offenen Kamine einbaute; die waren an das Heizsystem angeschlossen; es gab sie zur Verbesserung des Wirkungsgrades  mit und ohne Türen, auch mit Glastüren, so dass man optisch die offene Flamme geniessen konnte.


Zusammen mit ehemaligen Schweissern der Firma Hinterding wurde die Fa.Lösa Kaminheizkessel gegründet, es wurden Heizkessel am laufenden Band produziert.


Dann passierte in Havixbeck ein Unfall mit einem Kessel eines anderen Herstellers, ein dort installierter Kessel explodierte und verletzte 2 Kinder schwer.


Die Medien griffen das natürlich auf, so dass die Behörden einschritten.


Diese Kessel mussten ab da eine TÜV-Prüfung haben.


Für die Fa. Lösa bedeutete das, dass etliche Gutachten vorzulegen waren, um die Serienfertigung beibehalten zu können.


Alles wurde vom TÜV NORD gemäss einer bestehenden Druckkesselverordnung vorgegeben.

Das waren noch Zeiten !

Leider waren die dann vorbei, als eine unserer Trocknungskammern in der Parkettfabrik in Nottuln nachts in Brand geriet und die Fabrik bis auf die Grundmauern abbrannte.

Der Chef kassierte die fällige Versicherungssumme und baute den Betrieb in Krefeld wieder auf.
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